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Angebot

Transgenerationale Weitergabe von Traumata und Schuld

Entstehung – Wirkung – Bedeutung in der Beratung

Hintergrund

Das Wissen um die Auswirkungen von Traumata und Schuldverstrickungen auf nachfolgende Generationen ist schon sehr alt. Doch erst nach dem Holocaust kam es zu systematischen Forschungen, die sich inzwischen auf viele Kulturen mit Kriegs-, Gewalt- und Vertreibungserfahrungen ausgedehnt haben. Heute ist klar, dass Menschen sowohl bei familiären Tragödien wie auch bei kollektiven Schicksalen, die mit Traumata und Schuld verbunden sind, unbewusst und ungewollt die unverarbeiteten Anteile ihres Erlebens weitergeben. Bei den Nachkommen haben diese „Gefühlserbschaften“ sehr unterschiedliche psychische Folgen – von bewusst empfundener Belastung bis zu diffusen psychischen und psychosomatischen Reaktionen. Auch für die Arbeit mit Flüchtenden und Asylsuchenden haben diese Erkenntnisse große Bedeutung.

Konzept

Inhalt

Das Seminar macht mit den verschiedenen unbewussten Mechanismen der Übertragung von „vergessenen“ oder verleugneten Erfahrungen an die nächste(n) Generation(en) vertraut und zeigt auf, welche verschiedenen Auswirkungen diese ungewollte Erbschaft auf die Kinder, Enkel oder auch Urenkel der traumatisierten oder schuldhaft verstrickten Vorfahren haben können, aber auch, wie eine Weitergabe an die nächste Generation verhindert werden kann.

Vorgehen

Mit Hilfe von Texten, Anschauungsmaterial und Kleingruppenarbeit werden wir uns dem Thema Schritt für Schritt annähern. Ferner wird ausgewähltes Film- und Fallmaterial bearbeitet, um Möglichkeiten des Umgangs mit diesen Belastungen in der Beratung zu entwickeln. Am Ende eines jeden Tages findet eine gruppenanalytische Reflexion statt. Die Teilnehmer:innen werden zudem gebeten, vor Beginn des Seminars mit einer Person der Großelterngeneration ein narratives Gespräch über deren Erfahrungen mit Krieg, Verfolgung, Vertreibung oder anderen traumatischen Erlebnissen zu führen und diese Interviews anonymisiert im Seminar einzubringen.

Zielgruppe

Fachkräfte der psychosozialen Arbeit; Berater:innen aus Erziehungs-, Familien-, Paar- und Lebensberatungsstellen; Psychotherapeut:innen.
Do., 29.02.2024 | ab 14:00 Uhr
Sa., 02.03.2024 | bis 12:30 Uhr
max. 20 Teilnehmende
Auguststr. 80
10117 Berlin
355 Euro
Evangelisches Zentralinstitut für Familienberatung
Auguststr. 80
10117 Berlin
Organisatorische Fragen
Michaela Bärthel030 28395-270baerthel@ezi-berlin.de