Konzept der Weiterbildung

Supervision und Coaching sind Beratungsformate zur Entwicklung beruflicher Kompetenzen von Personen und Organisationen. Sie sind in verschiedenen Kontexten der sozialen Arbeit, der Psychotherapie, der Betriebswirtschaftslehre und Managementtheorie entstanden.

Supervision hat sich auf dem Hintergrund ihrer über 100jährigen Geschichte in den letzten Jahrzehnten vor allem in den Feldern psychosozialer Arbeit etabliert, während sich Coaching als Beratung von Führungskräften seit den 80er Jahren zunächst in der Wirtschaft entwickelt hat. Inzwischen sehen wir einen sich entwickelnden Bedarf nach Coaching auch im Non-Profitbereich. Die rasante Entwicklung von Beratungsangeboten und
-konzepten unter dem Oberbegriff Coaching kann als Reaktion auf die Zunahme der Anforderungen der modernen (Arbeits-)Welt an die Profession Beratung verstanden werden. Wir verstehen Coaching vor allem als ziel- und ergebnisorientierte Beratung von Fach- und Führungskräften.

Globalisierung, Individualisierung, Interkulturalität, Diversität, Wandel der Geschlechterrollen, Komplexität, Flexibilität, Mobilität, Entstandardisierung von Berufsverläufen, die Arbeitskraftunternehmer:in, permanenter Wandel in Organisationen, Ökonomisierung des Sozialen oder Umbau des Sozialstaats sind nur einige Begriffe, die Veränderungen und Herausforderungen an arbeitsweltbezogene Beratung auf gesellschaftlicher und individueller Ebene umreißen.

Die in der Arbeitswelt zunehmende (kulturelle) Vielfalt durch Herkunft, Geschlecht, Gender, Klasse individueller Leistungsfähigkeit und Wertorientierungen verstehen wir als thematische Querschnittaufgabe. Bei allen Themen der Weiterbildung werden diese Wahrnehmungseinstellungen berücksichtigt. Gender und Interkulturalität finden dabei in den Kursteilen besondere Beachtung.

Mit der Notwendigkeit berufliche Beziehungen zu gestalten, Rollenklarheit und -flexibilität zu gewinnen, wert- und realitätsorientiert Prioritäten zu setzen und Entscheidungen zu treffen, Konflikte am Arbeitsplatz zu handhaben, Stress wahrzunehmen und abzubauen, Gesundheit zu erhalten oder zurück zu gewinnen, Berufliches und Privates in Balance zu bringen, sehen sich immer mehr Menschen in fast allen Berufsfeldern konfrontiert. Sie können hochbezahlte:r Manager:in eines Automobilkonzerns oder ehrenamtliche Mitarbeitende im Besuchsdienst eines Krankenhauses sein.

Traditionelle Konzepte von Supervision, die eher den reflexiven Raum zur Verarbeitung beruflicher Probleme betonen, öffnen sich heute Anforderungen an Ergebnis- und Gewinnorientierung. Coaching braucht neben Effektivitäts- und Personenorientierung zunehmend die Perspektive von Sinnstiftung und gesellschaftlicher Verantwortung. Arbeitsweltbezogene Beratung als Integration der in Supervision und Coaching entwickelten Verfahren kann unterschiedliche Anlässe, Zugänge und Verfahren nutzen und weiterentwickeln, die in verschiedenen Kontexten entstanden sind.

Unsere Weiterbildung setzt bewährte und innovative theoretische und anwendungsorientierte Konzepte von Supervision und Coaching in Beziehung und Diskurs. Dabei werden mediative Verfahren für Supervision und Coaching miteinbezogen.

Die Weiterbildung des EZI in Supervision und Coaching nimmt insbesondere in den Blick:

  • Supervision und Coaching dienen der Erweiterung der beruflichenHandlungskompetenz im Umgang mit verschiedenen Klienten- und Kundensystemen.
  • Supervision und Coaching tragen bei zur Klärung der beruflichen Rollen, Kompetenzen und Aufgaben im Rahmen des institutionellen Umfeldes und der durch die Organisation gesetzten Ziele und Aufgaben.
  • Supervision und Coaching fördern Verstehen von und Umgehen mit denBeziehungen auf der kollegialen Ebene und innerhalb der betrieblichen Hierarchie.

 

Ziele und Arbeitsprinzipien von Supervision und Coaching

Supervision und Coaching eröffnen Orte, an denen Entlastung möglich ist. Es darf über Zweifel,
   Schwächen, Überdruss und Ängste gesprochen werden. Das dient der Psychohygiene des Einzelnen bzw.
   des Teams. Es ist Aufgabe der Beratung, die häufig unverstandenen Gefühle, Gedanken und Impulse in
   einer schwierigen Arbeitssituation zuzulassen, aufzunehmen und in einer annehmbaren Weise wieder
   zur Verfügung zu stellen.

Supervision und Coaching setzen Verstehen voraus und fördern Verstehen. Beratende und Ratsuchende
   begeben sich gemeinsam in einen Forschungsprozess, in dem die unterschiedlichen Faktoren, die eine
   schwierige Arbeitssituation bedingen, untersucht werden. Dabei werden auch die möglichen Schritte
   zukunftsorientierter Lösungen entwickelt.

Diese Forschungsarbeit braucht eine Struktur, die es ermöglicht entwicklungsfördernde Ergebnisse zu
   gewinnen und zu sichern. In vielen Supervisions- und Coachingprozessen geht es um Orientierung durch
   Herstellung von Ordnung. Geordnet werden z.B. Aufgaben, Verantwortungen, Ziele, Prioritäten,
   Abläufe, Gefühle und Affekte. Dafür ist ein zuverlässiger Rahmen des Arbeitsprozesses notwendig.

Erfolgreiche Supervision und erfolgreiches Coaching sind ressourcenorientiert. Einzelne oder
   Arbeitsteams entdecken bisher brachliegende Fähigkeiten, Mittel und Handlungsalternativen. Um
   Ressourcen zu entdecken und zu nutzen, muss es Raum geben für Visionen. Konkrete, realistische Ziele
   brauchen einen Horizont, der Ideale und Träume mit einbezieht.

Arbeitsfeldbezogene Beratungsanlässe enthalten fast immer Konflikte. In Konflikten wird Rationales von
   Irrationalem überlagert. Supervision oder Coaching können dazu beitragen, schwierige Gefühlslagen
   wahrzunehmen und zu verstehen. Das ermöglicht Missverständnisse zu klären, Unterschiede zu
   würdigen und Lösungen zu entwickeln und zu überprüfen.

Supervision und Coaching erfordern und fördern Reflexion und Selbstreflexion. Damit ist eine
   beständige Überprüfung von beruflichen – eher persönlichen oder eher strukturellen –
   Veränderungsprojekten impliziert. Bilanzierungen und Neu-Entscheidungen nehmen im Prozess einen
   hervorragenden Platz ein.
   Handlungsentwürfe werden erprobt und überprüft im Hinblick auf strukturelle, organisationskulturelle,
   beziehungsdynamische und persönlichkeitsspezifische Faktoren, die zu Erfolg oder Scheitern beitragen.

 

Kompetenzen von Supervisor:innen und Coaches

Um Einzelne, Gruppen, Teams und Organisationen begleiten zu können, bedarf es spezifischer Fachkenntnisse sowie der Fähigkeit, theoretisches und methodisches Wissen und berufliche Erfahrungen situationsangemessen sowie kontext- und settingspezifisch in entwicklungsfördernde Interventionen umzusetzen.

Supervisor:innen und Coaches brauchen dafür vor allem die Fähigkeit zu einer mehrperspektivischen Betrachtungsweise. Sie sollten Beratungssituationen diagnostisch unter verschiedenen Blickwinkeln verstehen und auf unterschiedlichen Ebenen gezielt intervenieren können. Bildlich gesprochen setzen Supervisor:innen/ Coaches eine bestimmte Brille auf, die die Wahrnehmungseinstellung prägt. Sie wechseln diese, wenn der Prozess stockt, bestimmte Perspektiven nicht vorkommen oder sich das Gefühl einstellt, bestimmte Zugangsweisen würden ausgeblendet.

Zentral sind in unserem Konzept die arbeitsweltbezogenen Perspektiven:

  • Persönlichkeit/Berufsbiografie
  • Gruppendynamik
  • Organisationsstruktur
  • Organisationskultur

Die Arbeit von Supervisor:innen und Coaches erfordert Beratungskompetenz und Feldkompetenz. Sie sollten über eine gute Selbstkenntnis und Introspektionsfähigkeit verfügen. Diese wird gewonnen durch die selbstreflexive Beschäftigung mit der eigenen Berufspraxis, Person und Rolle. Beratungskompetenz impliziert Beziehungskompetenz: die Fähigkeit zur Kontaktaufnahme und -gestaltung und zur Herstellung und Erhaltung eines tragfähigen Arbeitsbündnisses.

Feldkompetenz sollte vor allem Felderforschungskompetenz sein: die richtigen Fragen stellen können, um dem eigenen und dem Verstehensprozess der Supervisanden:innen und Coachees hilfreich zu sein. Dies gelingt, wenn Beratende dem zu beratenden System mit einer guten Mischung von Vertrautheit und Fremdheit gegenüber stehen.

Weder psychologische Persönlichkeitstheorien noch gruppendynamische oder organisationstheoretische Konzepte für sich allein ermöglichen, die Komplexität beruflicher Handlungen und deren Kontexte angemessen zu erfassen.

Das Weiterbildungskonzept des EZI basiert auf psychoanalytischen und systemischen Grundlagen. Organisationstheoretische und gruppendynamische Erkenntnisse und Konzepte aus anderen Beratungsverfahren werden miteinbezogen.

Für ihr praktisches Handeln lernen Supervisor:innen und Coaches in der Weiterbildung des EZI:

Die Orientierung an der Arbeitsaufgabe.
   Dazu ist besonders wichtig, die Unterscheidung von Person und Rolle und die Bedeutung
   organisatorischer Abläufe systematisch zu berücksichtigen.

Die Orientierung an der Beziehungsdynamik.
   Neben dem kognitiven Erfassen einer beruflichen Thematik wird die Dynamik zwischen Berater:in und
   Beratenen, innerhalb von Klienten- und Kundensystemen und in Gruppen und Teams in den Blick
   genommen. Eine zentrale Bedeutung hat deshalb das psychoanalytische Konzept von Übertragung und
   Gegenübertragung. Im Zusammenhang damit steht die tiefenpsychologische Beschäftigung mit
   unbewussten Bestrebungen, mit Widerständen und Ängsten, Abhängigkeit und Macht.

Ressourcenorientiert und ergebnisorientiert zu intervenieren.
   Das setzt voraus, mit allen am Prozess Beteiligten, die jeweiligen spezifischen Ressourcen zu entdecken
   und Schritte zu deren Nutzung entwickeln zu können.

 

Inhalte/Kenntnisse, die vermittelt werden:

1.     Organisationssoziologische und -psychologische Grundkenntnisse über

  • Aufbau-, Ablauf- und Leitungsstrukturen von Organisationen
  • Organisationsziele, Leitbild und Klientel der Einrichtung
  • Formelle und informelle Kooperations-, Informations-, Konfliktregelungs-
    und Kontrollstrukturen und -regularien
  • Struktur und Dynamik von Organisationskulturen
  • Berufliche Rollen und Rollenkonflikte

 

2.     Gruppendynamische Grundkenntnisse über

  • Gruppenstrukturen, -rollen und -funktionen
  • Entwicklungsprozesse und -phasen von Gruppen
  • Abwehr- und Bewältigungsprozesse von und in Gruppen
  • Leitung von Gruppen
  • Gestaltung und Steuerung von Gruppenprozessen

 

3.     Psychoanalytische Grundkenntnisse über

  • Abwehr und Widerstand
  • Übertragung und Gegenübertragung
  • Unbewusste Prozesse in Gruppen und Teams
  • Unbewusste Konfliktdynamik in Organisationen
  • Spiegelungsphänomene

 

4.     Systemische Grundkenntnisse über

  • Interaktion und Kommunikation
  • Kontexte arbeitsweltbezogener Beratung
  • Lösungs- und Zukunftsorientierung
  • Wahrnehmung von und Arbeit mit Ressourcen
  • Interventionsmethoden

 

5. Grundkenntnisse zu Diversity und Anti-Diskriminierung:

  • Ursprung des Diversity-Ansatzes
  • Rechtliche Grundlagen
  • Formen und Struktur von Diskriminierung im Organisationskontext
  • Ziele von Diversity
  • Methodeneinsatz in Teams und Gruppen

 

Fähigkeiten, die vermittelt und eingeübt werden:

  • Entwicklung und Umsetzung angemessener Akquisitionsstrategien
  • Schließung und Gestaltung von Kontrakten auf dem Hintergrund einer sorgfältigen Auftragsanalyse
  • Herstellung und Aufrechterhaltung eines tragfähigen Arbeitsbündnisses und Settings
  • Schaffung einer ressourcenorientierten und entwicklungsfördernden Lernsituation mit Einzelnen, Gruppen und Teams
  • Organisationsstrukturelles Denken und Diagnostizieren
  • Wahrnehmung und Handhabung von individuellen, gruppalen und institutionellen Übertragungsprozessen
  • Konfliktdiagnose und Fokusbildung
  • Beziehungsgestaltung und Prozesssteuerung
  • Wahrnehmung und Handhabung eigener Gegenübertragungsreaktionen
  • Entwicklung kontext- und settingspezifischer Interventionsstrategien
  • Integration bekannter und neu erworbener methodischer Verfahren in Supervision und Coaching

 

Persönliche Lernprozesse

Die Weiterbildung in Supervision und Coaching beinhaltet immer auch persönliche Lern- und Veränderungsprozesse. Sie geht deshalb einher mit einem in der Regel mehr oder minder spannungsreichen Wechsel in eine neue professionelle Identität, die sich bei allen Überschneidungen von den jeweils unterschiedlich mitgebrachten beruflichen Identitäten und dem bisherigen professionellen Selbstverständnis, z. B. als Psychotherapeut, Seelsorger, Berater usw. unterscheidet.

Die Reflexion dieses Um- bzw. Neustrukturierungsprozesses der professionellen Identität bringt es mit sich, dass die Teilnehmer*innen sich im Verlauf der Weiterbildung nicht nur mit ihren biographisch bedingten Wahrnehmungs-, Einstellungs- und Handlungsmöglichkeiten und -grenzen auseinandersetzen, sondern auch mit der eigenen beruflichen Biographie, wie sie durch berufliche Sozialisation vermittelt und angeeignet wurde.

Die Auseinandersetzung mit dem eigenen beruflichen Gewordensein ist eine wesentliche Voraussetzung für das Verstehen von eigenen wie fremden professionstypischen Wahrnehmungs-, Deutungs-, Abwehr- und Bewältigungsmustern und der Entwicklung von Handlungsalternativen. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit den sozialisierenden Einflüssen von Organisationsstrukturen und -kulturen auf das eigene berufliche Handeln.

Die Klärung von Rolle und Selbstverständnis muss also einhergehen mit der Entwicklung einer ziel- und aufgabenorientierten Handlungskompetenz als Supervisor*in und Coach und der Erarbeitung eines eigenen Arbeitskonzeptes, eines persönlichen Arbeitsstils.

 

Ethische Aspekte

Supervision und Coaching sind in unserem Verständnis mit einem Menschenbild verbunden, dass die Würde des einzelnen Menschen als obersten Wert anerkennt und den Menschen sowohl als Individuum als auch als soziales Wesen zu verstehen versucht.

Der Mensch lebt in der Spannung zwischen Abhängigkeit und Autonomie, er ist bemüht um seinen eigenen Vorteil, seine persönliche Freiheit und Unabhängigkeit, gleichzeitig ist er angewiesen auf das Miteinander (Gemeinschaft), sorgt sich um das Wohl des anderen (Solidarität) und sehnt sich nach Bindung und Bezogenheit.

Supervision und Coaching bieten Orte der Auseinandersetzung mit diesen Widersprüchen und Spannungen im Kontext von Arbeit und Raum für Orientierung und Sinnfindung an. 
Supervisoren*innen und Coaches vergewissern sich ihrer Werte und Visionen als Teil ihrer professionellen Haltung.

Die Arbeitsbeziehung zwischen Beratenden und Ratsuchenden wird durch offene Kommunikation, Wertschätzung, Respekt und Verschwiegenheit gegenüber Dritten zu einem Vertrauensverhältnis, das als Grundlage jeder Beratungsbeziehung gilt.

 

Zielgruppe

Die Weiterbildung richtet sich an Personen aus dem Profit und Non-Profit Bereich, die in beratenden Berufen tätig sind oder sich für diese weiter qualifizieren wollen, z.B. aus psychosozialen, kirchlichen, pädagogischen oder wirtschaftlichen Arbeitsfeldern und Gesundheitsberufen: Sozialarbeiter:innen, Sozialpädagogen:innen, Theologen:innen, Lehrer:innen, Pädagogen:innen, Psychologen:innen, Ärzt:innen, Pflegemanager:innen, Berater:innen, Manager:innen in Personalverantwortung und verwandte Berufe.

Dauer und Umfang

Die Weiterbildung in Supervision und Coaching umfasst (Seminare und Workshops) 64 Tage bzw. 513 Unterrichtsstunden à 45 min (45 min = 1 Unterrichtseinheit (UE)) im Zeitraum von 3 Jahren. Dazu kommen Lernsupervisionsprozesse von insgesamt 45 Sitzungen à 90 Minuten und Lehrsupervisionen im Umfang von 25 Sitzungen à 90 Minuten. Alle Lernsupervisionsprozesse müssen in der Lehrsupervision abgeschlossen werden.

Im Einzelnen:

  • ein Zulassungstag
     
  • Sechs einwöchige aufeinander aufbauende Seminare,
    die jeweils im Abstand von ca. einem halben Jahr stattfinden
    (= 30 Arbeitstage). Die Seminare beginnen jeweils am Montag um 14.00 Uhr und enden am Freitag um 14.30 Uhr.
  • Zehn dreitägige Workshops (Do-Sa),
    die vor allem der Vertiefung der in den Seminaren vermittelten Themen dienen
    (= 30 Arbeitstage) Die Workshops dauern jeweils von Donnerstag 14.00 Uhr bis Samstag 14.30 Uhr
  • Ein dreitägiges Abschlusskolloquium (Do-Sa)
  • Lernsupervisions- und Coachingprozesse, die die Teilnehmenden während ihrer Weiterbildung als Beratungsprozesse selbst durchführen. (90 UE)
  • Lehrsupervision, in der die eigenen selbständigen Prozesse von Supervision und Coaching von externen Lehrsupervisoren*innen im Einzelsetting begleitet werden (mind. 50 UE). Alle Lernsupervisionsprozesse müssen in der Lehrsupervision abgeschlossen werden. Es wird ein Dreieckskontrakt zwischen Teilnehmer*in, Lehrsupervisor*in und EZI geschlossen.

 

Thematische Schwerpunkte der Kurse im Verlauf

Seminar 1

  • Dynamik von Anfangssituationen
  • Felddynamik und Felderforschungskompetenz
  • Akquisition und Kontraktbildung
  • Veränderung der Arbeitswelt, Organisations- und Rollenanalyse

 

Workshop 1      Akquisition und Kontraktbildung
Workshop 2      Organisatorische Rollenanalyse und Felddynamik

 

Seminar 2

  • Psychoanalytische Grundlagen arbeitsweltbezogener Beratung
  • Übertragung und Gegenübertragung
  • Berufsbiografie, Profession, Habitus
  • Teamsupervision I

 

Workshop 3      Übertragung und Gegenübertragung, Organisationskultur
Workshop 4      Rollenidentität und Perspektivwechsel, Diversity und Organisationskultur

 

Seminar 3

  • Grundlagen systemischer Beratung
  • systemische Interventionsmethoden
  • Widerstände und ihre Bedeutung
  • Konfrontation

     

Workshop 5      Leitungssupervision und Coaching (I)
                              Führungs- und Leitungsrollen, Leitungsaufgaben und Beratungsbedarf
Workshop 6      Leitungssupervision und Coaching (II)
                               Konzepte und Interventionsformen

 

Seminar 4

  • Beziehungsdynamik in Kleingruppen
  • Modelle der Gruppen- und Teamsupervision
  • Leitung von Supervisionsgruppen
  • Auftragsdiagnose und Kontraktbildung in Gruppen und Teams

 

Workshop 7      Diagnose und Steuerung von Prozessen in Gruppen- und Teamsupervision II
                               Instrumente der Teamdiagnose
Workshop 8      Diagnose und Steuerung von Prozessen in Gruppen- und Teamsupervision III
                               Interventionen in Teamsupervisionen

 

Seminar 5                      

  • Dynamik und Konflikte in Teams
  • Modelle und Methoden der Arbeit mit Teams
  • Macht und Abhängigkeit in der arbeitsweltbezogenen Beratung
  • Auftragsdiagnose und Kontraktbildung in Organisationen

 

Workshop 9      Konfliktmanagement in Teams – Veränderungsprozesse in Organisationen                            Workshop 10    Supervision und Coaching in Organisationen

 

Seminar 6

  • Unbewusste Prozesse in Organisationen, Umgang mit Scham und Schuld
  • Spezielle Probleme in der Teamsupervision, Arbeit mit Ehrenamtlichen
  • Berufsethische Standards
  • Dynamik von Schlusssituationen

 

Abschlussworkshop   Präsentation der Abschlussarbeiten, Verabschiedung

 

In Planung:
Optionales Zusatzmodul: "Digitalwerkstatt: Supervision & Coaching online"
Rahmenbedingungen, Besonderheiten der Settings und Methoden im Kontext der digitalen Beratung

 

Lernformen

Die Vermittlung von Fachkenntnissen und die Reflexion und Einübung von diagnostischen, methodischen und beziehungsdynamischen Fähigkeiten und Fertigkeiten erfolgt in den Kursen und Workshops in unterschiedlichen Arbeits- und Lernformen durch:

  • Theorie-, Methodenvermittlung und Diskussion im Plenum
  • praktisches Üben in Rollenspiel- und Fallarbeitsgruppen
  • selbsterfahrungs- und berufsbezogene Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit
  • Arbeitsfeldanalysen anhand von eigenem und fremden Fallmaterial
  • konstante kleine Lerngruppen über die gesamte Dauer der Weiterbildung,
    Treffen: 2x pro Seminarwoche, 1 x pro Workshop
  • Reflexion der Ausbildung als System

 

Zulassungsvoraussetzungen 

  • abgeschlossenes Studium, Bachelor- bzw. Fachhochschulabschluss
  • mindestens dreijährige Berufserfahrung
  • Aus-, Weiter- oder Fortbildungen im Bereich Beratung, Therapie, Organisation von insgesamt mindestens 225 Stunden
  • therapeutische oder gruppendynamische Selbsterfahrung
  • Beratungserfahrungen von insgesamt mindestens 37,5 Stunden in unterschiedlichen Settings (Einzel- plus Team- oder Gruppenberatungen), davon 7,5 Stunden bei DGSv-, bso- oder ÖVS-anerkannten Supervisor*innen oder Coaches
  • erfolgreiche Teilnahme an einem Zulassungstag

Ausnahmen von diesen Zulassungsvoraussetzungen sind im Einzelnen möglich. Bitte sprechen Sie uns an.

Abschluss

Für den erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung müssen neben der kontinuierlichen Teilnahme an den Kursen folgende Leistungen erbracht werden:

  • mind. 50 UE Lehrsupervision. Alle Lernsupervisionsprozesse müssen in der Lehrsupervision abgeschlossen werden.
  • eigene selbständig durchgeführte Supervisions- und Coachingprozesse im Umfang von 90 UE
  • zwei schriftliche Fallberichte, die zum 3. und 5. Seminar eingereicht werden
  • Abschlussarbeit
  • Abschlusskolloquium

Die Weiterbildung in Supervision und Coaching am Evangelischen Zentralinstitut für Familienberatung (EZI) orientiert sich an den Standards der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching (DGSv) und ist durch diese zertifiziert.

Sie entspricht ebenfalls den Standards der Evangelischen Konferenz für Familien- und Lebensberatung e.V. – Fachverband für Beratung und Supervision (EKFuL).

Absolventen:innen der Weiterbildung können Mitglied in der DGSv und der EKFuL werden.

 

Kosten (2024-2027)

  • Zulassungstagung: 150,-- EUR
  • Kursgebühren für 6 Seminare (pro Kurs 600,-- EUR), 10 Workshops (pro Workshop 350,-- EUR)
    und 1 Abschlussworkshop 245,-- EUR
  • insgesamt: 7.495,-- EUR
  • Lehrsupervisionen
    (Honorare sind individuell mit dem/der jeweiligen Lehrsupervisor:in auszuhandeln,
    130,-- EUR bis 150,-- EUR pro 90 Minuten Lehrsupervision)

Zulassungstagung: 13.01.2024 - 150,00 EUR oder

Zulassungstagung: 29.06.2024 - 150,00 EUR 

 

Der Zulassungstag dient dem genaueren Kennenlernen des Konzepts, des Instituts, der Dozent:innen und anderer Gruppenteilnehmenden. Er soll für Interessent*innen und Institut die Möglichkeit bieten, die Entscheidung für die Teilnahme an der Weiterbildung zu prüfen. In zwei Einzelgesprächen werden die Motivation, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme, die persönliche und fachliche Eignung und die Zukunftsperspektiven für eine Tätigkeit als Supervisor:in und Coach:in in den Blick genommen und überprüft.
In Gruppenarbeiten können erste Erfahrungen mit dem Lernen in dieser Weiterbildung gemacht werden.

Zielgruppe

Interessent:innen für die Weiterbildung in Supervision und Coaching.

Den Anmeldebogen erhalten Sie auf Anfrage unter: E-Mail: Baerthel@ezi-berlin.de

Weiterbildungsteam

Sebastian Kukla (Leiter der Weiterbildung)
Systemischer Berater (S.G.), Supervisor, Coach und Organisationsberater (DGSv) und Diversity Trainer (Eine Welt der Vielfalt)

Kattrin Lempp
Ärztin, Journalistin, Supervisorin und Coach (DGSv); freiberuflich tätig als Supervisorin und Coach

 

Seminar 1

Mo

02.09.2024 bis

Fr

06.09.2024

Workshop 1

Do

07.11.2024 bis

Sa

09.11.2024

Workshop 2

Do

12.12.2024 bis

Sa

14.12.2024

Seminar 2

Mo

10.02.2025 bis

Fr

14.02.2025

Workshop 3

Do

03.04.2025 bis

Sa

05.04.2025

Workshop 4

Do

22.05.2025 bis

Sa

24.05.2025

Seminar 3

Mo

07.07.2025 bis

Fr

11.07.2025

Workshop 5

Do

18.09.2025 bis

Sa

20.09.2025

Workshop 6

Do

20.11.2025 bis

Sa

22.11.2025

Seminar 4

Mo

12.01.2026 bis

Fr

16.01.2026

Workshop 7

Do

12.03.2026 bis

Sa

14.03.2026

Workshop 8

Do

04.06.2026 bis

Sa

06.06.2026

Seminar 5

Mo

31.08.2026 bis

Fr

04.09.2026

Workshop 9

Do

08.10.2026 bis

Sa

10.10.2026

Workshop 10

Do

26.11.2026 bis

Sa

28.11.2026

Seminar 6

Mo

18.01.2027 bis

Fr

22.01.2027

Abschlussworkshop

Do

11.03.2027 bis

Sa

13.03.2027

Seminar 1

Mo

06.02.2023 bis

Fr

10.02.2023

Workshop 1

Do

23.03.2023 bis

Sa

25.03.2023

Workshop 2

Do

27.04.2023 bis

Sa

29.04.2023

Seminar 2

Mo

26.06.2023 bis

Fr

30.06.2023

Workshop 3

Do

21.09.2023 bis

Sa

23.09.2023

Workshop 4

Do

07.12.2023 bis

Sa

09.12.2023

Seminar 3

Mo

12.02.2024 bis

Fr

16.02.2024

Workshop 5

Do

11.04.2024 bis

Sa

13.04.2024

Workshop 6

Do

23.05.2024 bis

Sa

25.05.2024

Seminar 4

Mo

01.07.2024 bis

Fr

05.07.2024

Workshop 7

Do

12.09.2024 bis

Sa

14.09.2024

Workshop 8

Do

14.11.2024 bis

Sa

16.11.2024

Seminar 5

Mo

13.01.2025 bis

Fr

17.01.2025

Workshop 9

Do

13.03.2025 bis

Sa

15.03.2025

Workshop 10

Do

15.05.2025 bis

Sa

17.05.2025

Seminar 6

Mo

23.06.2025 bis

Fr

27.06.2025

Abschlussworkshop

Do

04.09.2025 bis

Sa

06.09.2025

Seminar 1

Mo

09.08.2021 bis 

Fr

13.08.2021 

Workshop 1

Do

30.09.2021 bis

Sa

02.10.2021 

Workshop 2

Do

02.12.2021 bis

Sa

04.12.2021 

Seminar 2

Mo

24.01.2022 bis

Fr

28.01.2022 

Workshop 3

Do

10.03.2022 bis

Sa

12.03.2022 

Workshop 4

Do

12.05.2022 bis

Sa

14.05.2022 

Seminar 3

Mo

13.06.2022 bis

Fr

17.06.2022 

Workshop 5

Do

08.09.2022 bis

Sa

10.09.2022 

Workshop 6

Do

24.11.2022 bis

Sa

26.11.2022 

Seminar 4

Mo

16.01.2023 bis

Fr

20.01.2023 

Workshop 7

Do

16.03.2023 bis

Sa

18.03.2023 

Workshop 8

Do

04.05.2023 bis

Sa

06.05.2023 

Seminar 5

Mo

03.07.2023 bis

Fr

07.07.2023 

Workshop 9

Do

07.09.2023 bis

Sa

09.09.2023 

Workshop 10

Do

23.11.2023 bis

Sa

25.11.2023 

Seminar 6

Mo

22.01.2024 bis

Fr

26.01.2024 

Abschlussworkshop

Do

14.03.2024 bis

Sa

16.03.2024 

Informationen und Anmeldung
Sebastian Kukla, Michaela Bärthel

Evangelisches Zentralinstitut für Familienberatung gGmbH (EZI)
Auguststraße 80
10117 Berlin
Tel.: 030/28 395 270
Fax: 030/28 395 222

e-mail: kukla@ezi-berlin.de
e-mail: baerthel@ezi-berlin.de
www.ezi-berlin.de

Weiterbildungsteam

Sebastian Kukla (Leiter der Weiterbildung)
Systemischer Berater (S.G.), Supervisor, Coach und Organisationsberater (DGSv) und Diversity Trainer (Eine Welt der Vielfalt)

Kattrin Lempp
Ärztin, Journalistin, Supervisorin und Coach (DGSv); freiberuflich tätig als Supervisorin und Coach